Max Gnant erzählt assoziativ und bruchstückhaft die Geschichte einer bedingungslosen, queeren und selbstzerstörerischen Liebe. Mal als seelische Innenschau, mal als Beschreibung alltäglicher Vorgänge. Die Atmosphäre ist intim, rauschhaft und geprägt vom Verlust des Zeitgefühls, durchbrochen von glasklaren Gefühlen, Visionen und dem Unvermögen, in dieser genormten Welt seinen Platz zu finden. Das Stück ist ein Plädoyer für Fragilität und Offenheit.
Martin Franks Roman «Ter Fögi ische Souhung» ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. 1996 verfilmt und mit dem Schweizer Filmpreis geehrt, ist die Geschichte in unserer Generation kaum bekannt. Damals ein emanzipatorischer Meilenstein, liest sie sich heute als tragisch-berührende Liebesgeschichte zweier junger Menschen, ihrem Unmut mit dem System, in dem sie leben sollen und den Herausforderungen einer angeschlagenen Psyche. Seit seinem Erscheinen vor über 40 Jahren hat der Text nichts an Aktualität verloren. Der Versuch einer poetischen Überhöhung des Schweizerdeutschen sucht seinesgleichen. Die Geschichte von Fögi und Beni gehört zur soziokulturellen Prägung Zürichs und der Schweiz genau wie der Platzspitz und muss aus aktueller Perspektive erzählt werden. Soweit uns bekannt, gab es noch keine Bühneninszenierung von Franks «Fögi». Franks Sprache ist eine Instanz, was Schweizer Mundart Literatur angeht und dieser musikalisch und szenisch, jenseits des Schriftbildes gerecht zu werden, ein reizvolles künstlerisches Ziel.
Eine Coming of Age Collage, basierend auf Martin Franks bärndeutschem Roman «Ter Fögi ische Souhung».
Spiel und Konzept
Max Gnant
Regie und Dramaturgie
Maria Rebecca Sautter und David Koch
Szenografie und Bühnenbau
Lea Niedermann
Produktion und Koordination
Christopher Kriese und Donia Sbika
Licht, Technik und Bühnenbau
Jonas Schaller
Theaterpädagogik
Lena Steinemann und Nina Balmer
Grafik
Sandra Zimmermann